Gestern Abend bin ich nach einer Woche Coventry wieder nach Hause gekommen und hatte die Vorstellung, heute wieder an meinen Projekten zu arbeiten, die liegen geblieben waren. Aber es gelang nicht, die Aufmerksamkeit auch nur annähernd genug zu bündeln.
Am frühen Abend setzte ich mich nochmal ans Schreiben und reflektierte darüber, dass ich offensichtlich noch damit zu tun hatte, zurück in den Alltag zu finden. Der Tag war davon geprägt, mich zu orientieren. Und es fiel schwer, das zu akzeptieren.
Ich fragte mich: Wo ist eigentlich mein Fokus? Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf diese Unruhe, dieses Wandern, Flattern, das sich einfach nicht auf einen Punkt konzentrieren wollte. Indem ich schrieb, beobachtete ich dieses Wandern. Es schien mir auf der Suche, hier und da blieb es hängen. Etwa beim Frühstück am Morgen, mir war noch das Hantieren mit den Lebensmitteln im Gedächtnis, oder beim Einkaufen, das Aussuchen von Obst und Gemüse. Elementares, die Grundlage für Energie und Gesundheit.
Dann Bewegung. Ich konnte mich gut an mein Training eher am Tag erinnern, an das gute Körpergefühl danach. Ebenso elementar. Und dann das Schreiben, auch an der puren Bewegung der Hand beim Schreiben und an den entstehenden Buchstaben war der Fokus hängengeblieben. Diese Tätigkeit, das tägliche Training mit den Worten sozusagen, ist für mich etwas ebenso Wesentliches wie gut zu essen und mich zu bewegen. Es ist elementar.
Mein Fokus war bei den Grundlagen, er suchte das Elementare, das, was Lebendigkeit verleiht, den Kontakt zu mir selbst. Was zuerst so schien wie fehlender Fokus, Zerstreutheit, war eigentlich eine Suche. Ich war nicht unfokussiert. Es gibt eine tiefere innere Ebene der Aufmerksamkeit, die immer irgendwo ist, nur oft nicht da, wo wir sie gern hätten. Dann arbeiten wir mit dem Willen und dem Bewusstsein dagegen, wir wollen uns zwingen zu dieser Aufgabe da vor uns, und wir verstehen gar nicht, wieso es nicht gelingt, denn das wollen wir wirklich gern tun!
Wenn das wirklich nicht gelingt, dann ist die innere Aufmerksamkeit vielleicht gerade am Suchen, sie fragt nach dem Grundlegendsten: Bin ich versorgt? Bin ich sicher? Wo bin ich? Geht es mir gut? Bin ich geliebt? Dann hilft es einfach, diese Suche wahrzunehmen und anzuerkennen und etwas Geduld zu haben. Wenn du dich nicht fokussieren kannst, nimm wahr, wo dein Fokus gerade ist. Er ist definitiv irgendwo. Auf der Suche. Und wenn du hast, was du brauchst, wird deine Aufmerksamkeit sich in der Lage sehen, deine Aufgaben und Ziele in den Blick zu nehmen.
Alles Liebe, Friederike
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