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AutorenbildFriederike Kunath

Was, wenn es richtig gut wird? Entscheidungsfindung und Berufung

Aktualisiert: 25. Jan. 2021




Und wenn es richtig gut wird? Was, wenn es richtig gut wird?⁠⁠⁠


Was, wenn es richtig gut wird in der Selbständigkeit?⁠

Was, wenn es richtig gut wird mit deiner Kunst?⁠

Was, wenn es richtig gut wird mit der neuen Liebe?⁠

Was, wenn es richtig gut wird ohne festen Job?⁠

Was, wenn es richtig gut wird ohne Sicherheit?⁠⁠


Ich meine, das wäre … mir fehlen die Worte dafür. Unbeschreiblich. Beyond. Mehr als meine kühnsten Träume. Jenseits. Einfach jenseits des Vorstellbaren, des momentan Vorstellbaren. Profan ausgedrückt: jenseits meiner Komfortzone. Jenseits meiner Landkarte.⁠⁠Also genau da, wo es sein muss. Wie es sein muss. Anderes ist einfach so richtig innerhalb deiner Landkarte. Und deshalb: zu klein. Es würde dich schnell begrenzen, eingrenzen. Es würde dich leer lassen, tot. Du weisst einfach, dass selbst die beste Version in diesen Fällen nicht gut genug wäre. Wie gut kann das Falsche schon sein?⁠⁠


Was würdest du tun, wenn es richtig richtig gut würde?⁠⁠⁠


Oder die andere Frage, die man sich wohl nie stellt: Und wenn du scheiterst? Wenn du schon jetzt wüsstest, dass du scheiterst? Wenn es doof wird?


Ja, auch dann. Wieso sollte ich dann das Falsche wählen? Das, was ich schon nicht will, wenn es gut würde? Das ist ja noch abwegiger! Auch dann, wenn ich wüsste, dass ich scheitere, würde ich das tun, wohin mein Herz mich lenkt. „Dann erst recht.“ Dann hab ich es versucht, dann hab ich es gelebt.

Es möchte gelebt werden. Unabhängig, jenseits vom Erfolg. Es zu leben, ist bereits der Erfolg. Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, diese Leben gelebt, sind mein Erfolg.


Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, das falsche Leben gelebt, sind Misserfolg. Werde ich bereuen. Und ich weiss ja, wie sich das anfühlt. Ich muss mir nichts schönreden. Ich kann das Wort „Misserfolg“ ruhig benutzen. Letztlich ist es verschwendete Lebenszeit. Zeit für etwas, das falsch ist. Unehrlich. Nicht wahrhaftig.


Ich bin inzwischen für die Erfahrung sehr dankbar, das Falsche gelebt zu haben. Weil ich etwas weiss. Etwas sehr Tiefes verstanden habe. Durchlebt. Eine ganze Weile wollte ich denselben „Fehler“ nicht nochmals machen. Doch jetzt denke ich: Es war nur der Anfang.


Ich werde immer wieder solche Cuts erleben, Nein sagen, etwas beenden. Menschen wehtun, sie enttäuschen und vor den Kopf stossen. Mich schämen, schuldig fühlen. Doch ich weiss, wofür ich das mache. Ich weiss, dass es sich lohnt. Ich weiss, dass es nötig ist. Ich weiss, was dahinter wartet.

Das Glück.


Dieses unsagbare Glück. Diese Freiheit. Dieser Frieden.

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